Mohair ist ein feines und glattes Garn, es ist weit entfernt von dem, was die meisten Menschen mit Mohair assoziieren. Die Mohairart, die am häufigsten in Wollgeschäften und in Anleitungen zu finden ist, ist das gebürstete Mohair mit einer flauschigen, leicht zotteligen Oberfläche, die dem fertigen Strick- oder Häkelprojekt mehr Volumen verleiht.
Wenn wir über Mohairwolle sprechen, meinen wir wunderschöne Garnmischungen aus Mohair in Kombination mit einer oder mehreren anderen Fasern. Zusammen ergeben diese ein einzigartiges Garn mit den besten Eigenschaften aller versponnenen Fasern. Die Kombinationen sind vielfältig, von luxuriösen Seidenfasern über Schurwolle und Alpaka bis hin zu synthetischen Fasern wie Nylon.
Man kombiniert die Fasern, um mit dem Endprodukt die gewünschten Eigenschaften zu erzielen. So können dünnes/ dickes Garn oder auch leichtes/ schweres Garn, aber in manchen Fällen auch günstigeres Mohairgarn hergestellt werden.
Wie wird Mohairgarn hergestellt?
Mohair ist eine der ältesten Textilfasern der Welt und wird aus dem Haar der Angoraziege hergestellt.
Es wird angenommen, dass die Angoraziege ursprünglich aus den Bergen rund um Tibet stammt. Im 16. Jahrhundert ließen sich diese Ziegen in Ankara in der Türkei nieder, wo sie wegen ihrer wertvollen Wolle gezüchtet und gepflegt wurden.
Im 19. Jahrhundert begann der Export von Mohairfasern aus der Türkei nach England, was England zum weltweit führenden Hersteller von Mohairprodukten machte. Bis 1849 war die Türkei die einzige Bezugsquelle für Mohair, aber aufgrund der steigenden Nachfrage wurden Angoraziegen in Länder wie Südafrika, die USA, Australien und Neuseeland importiert.
Angoraziegen leben in wärmeren Klimazonen wie Südafrika und Texas, wo sie im Laufe der Zeit so gezüchtet wurden, dass das grobe Außenfell, das viele Ziegenarten haben, nicht mehr vorhanden ist und nur noch das feine, weiche Unterfell übrig bleibt, das zur Herstellung von Mohairgarn und Textilien verwendet wird.
Bevor wir schöne Jacken oder Pullover aus Mohair stricken können, durchlaufen die Haare der Angoraziege einen Prozess, bei dem sie geschnitten, gewaschen, kardiert, gekämmt, gesponnen und gefärbt werden.
Die Angoraziege wird zweimal im Jahr geschoren, nach der Schur werden die Fasern gewaschen um Staub und Fett zu entfernen. In einer Kardiermaschine werden die Fasern geglättet und gekämmt, um Verunreinigungen zu entfernen und das weiche, luxuriöse Mohair zu erhalten. Anschließend werden die Mohairfasern zu Garn gesponnen und in der gewünschten Farben gefärbt.
Eigenschaften der Mohairfasern
Mohair ist eine exklusive Garnqualität mit vielen fantastischen Eigenschaften. Da es sich um eine tierische Faser handelt, hat sie eine natürliche temperaturregulierende Wirkung, d. h. sie wärmt und isoliert, wenn es kalt ist, und ist atmungsaktiv und kühlt, wenn es heiß ist.
- Langlebig und strapazierfähig: Die Mohairfasern sind unglaublich flexibel und können in jede beliebige Form gebracht werden, ohne die Fasern zu beschädigen.
- Elastizität: Die Mohairfasern können ziemlich weit gedehnt werden (tatsächlich bis zu 30 %), bevor sie sich zurück in ihre ursprüngliche Form ziehen. Dies bedeutet, dass sich das fertige Produkt bei Gebrauch nicht dehnt oder nachgibt.
- Glanz: Mohair hat eine glänzende Oberfläche, die nicht nur unglaublich schön ist. Auch beim Färben des Garns ist es von Vorteil, da es das ausbleichen verhindert und es so extrem langlebig macht.
- Feinheit: Mohair wird nach dem Alter des Angoraschafs, von dem es stammt, klassifiziert. Diese Feinheit ist der wichtigste Parameter bei der Auswahl des Mohairs. Je älter die Ziege, desto gröber werden die Fasern, weshalb man zwischen Superkid-Mohair, Kid-Mohair, Young-Mohair und Adult-Mohair unterscheidet.
Was kann man mit Mohairgarn stricken oder häkeln?
Mohair kann für viele verschiedene Arten von Häkel- und Strickprojekten verwendet werden. Besonders gut eignet es sich für Bekleidung, hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Du kannst Shirts, Pullover, Strickjacken, Kleider, Tücher, Schals und vieles mehr stricken oder häkeln.
Mohair kann allein verwendet werden, aber auch in Kombination mit anderen Wollqualitäten - unser komplettes Wollortimentfindest Du hier.
Verwende Mohair allein oder als Beilaufgarn.
Mohair als Beilaufgarn
Mohair ist beliebter denn je, denn immer mehr Strick- und Häkeldesigner verwenden die dünne Wolle als mitlaufendes Garn in ihren Anleitung. Dies verleiht einem klassischen Pullover oder einer Strickjacke einen völlig anderen Look. Das Maschenbild wird etwas weniger deutlich, aber dafür erhält man eine voluminöse und leichte Optik.
Beim Stricken mit einem Beilaufgarn kombiniert man in der Regel einen dünnen Faden mit einem dickeren Faden. Du kannst zum Beispiel ein dünnes Seidenmohair mit Schurwoll- oder Alpakagarnkombinieren. Denke daran, eine Maschenprobe anzufertigen, um sicherzustellen, dass Dein fertiges Projekt der richtigen Größe entspricht.
Weicher und femininer Mohair-Strick
Mohair ist ein herrlich luftiges Garn, das sich gut für leichte und gemütliche Frühlings- und Sommerlooks eignet, z. B. für einen dünnen Pullover oder eine Strickjacke, die Du mit einem oder zwei Fäden stricken (oder häkeln!) kannst.
Wir haben verschiedene Arten von Kid Mohair von unterschiedlichen Herstellern - in vielen verschiedenen Farben! Wenn Du Dir nicht sicher bist, wie Du die beste Alternative zu dem in Deiner Anleitung verwendeten Garn findest, kann Dir unser Leitfaden für Wollalternativen weiterhelfen - hier findest Du wichtige Tipps und Tricks wie Du die richtige Wolle für Dein nächstes Projekt findest.
