Es gibt ein paar Dinge, die man über das Nähen mit Satin wissen sollte. Beachte also diese Tipps, damit Dein Nähprojekt mit Satin ein Erfolg wird.
Was ist Satinstoff?
Es gibt nicht nur eine Art von Satin. Die Art hängt davon ab, wie der Stoff gewebt ist. Bei einer Satinbindung ist eine Seite des Stoffes glatt und glänzend. Dieser Effekt kann jedoch mit allen Arten von Fasern erzielt werden, z. B. mit Seide, Baumwolle, Polyester und sogar Wolle.
Unterschiedliche Fasern müssen auf der Nähmaschine unterschiedlich gehandhabt werden. Stelle also sicher, dass Du Satins von Seidenstoffen unterscheiden kannst, bevor Du anfängst.
Satin-Näh-Tipp Nr. 1:
Eine Lage nach der anderen schneiden
Ganz gleich, welche Faser für den Satinstoff verwendet wurde, eines haben sie alle gemeinsam: Satinstoff ist rutschig! Wir raten daher, nicht mehrere Lagen auf einmal zu schneiden.
Satin-Näh-Tipp Nr. 2:
Verwende geeignete Nadeln
Satingewebe ist ziemlich unnachgiebig, wenn es um Nadelabdrücke geht. Da sich Satin leicht in einer Nadel mit Widerhaken verfangen kann, solltest Du Dein Nähprojekt immer mit frischen Nadeln beginnen.
Es kann sogar vorkommen, dass Du mitten in Deinem Nähprojekt die Nadeln wechseln musst, wenn der Stoff anfängt sich zu verhaken. Und wenn der Stoff erst einmal Ziehspuren aufweist, kann man sie nicht mehr kaschieren.
Verwende Microtex-Nadeln für Satin
Wir empfehlen die Verwendung von sehr feinen Nähmaschinennadeln, die nicht dicker als 60 oder 70 sind. Idealerweise verwendest Du Microtex-Nadeln, die speziell für empfindliche Stoffe entwickelt wurden.
Microtex-Nadeln sind sehr dünn und haben eine schmale Spitze, die leicht durch zerbrechliche, empfindliche Stoffe gleitet, ohne Maschen/Fäden zu ziehen.
Erfahre mehr dazu in unserem Guide zu Nähmaschinennadeln
Verwende hochwertige, dünne Nadeln - und steche nur in die Nahtzugabe.
Ebenso solltest Du sicherstellen, dass Du extra dünne Stecknadeln oder Kopfnadeln, vorzugsweise neue, verwendest. Dadurch wird sichergestellt, dass die Löcher nicht größer als unbedingt nötig werden.
Wie bereits erwähnt, ist Satin ziemlich unnachgiebig, wenn es um Nadelabdrücke geht. Auch wenn der erste Instinkt darin bestehen mag, diesen glatten Stoff mit Nadeln zu fixieren, möchten wir davon abraten.
Setze die Stecknadeln stattdessen möglichst in der Nahtzugabe ein - und verwende besonders feine Nähnadeln, die dünner und viel schärfer sind.
Satin-Näh-Tipp Nr. 3:
Beachte die Maserung des Stoffes
Da es sich bei Satin um einen lebendigen Stoff handelt, achte beim Auslegen der Schnittmusterteile genau auf den Stoffverlauf. Wenn die Teile nicht der Stoffmaserung folgen, wird das Nähprojekt unschön aussehen.
Außerdem wirst Du feststellen, dass sich der Glanz des Satins von einem Winkel zum anderen leicht verändert, wenn Du ihn gegen das Licht hältst. Wenn die zugeschnittenen Musterteile also nicht in dieselbe Richtung verlaufen, besteht die Gefahr, dass das fertige Projekt Farbunterschiede aufweist.
Damit sind wir auch schon beim nächsten Tipp:
Satin-Näh-Tipp Nr. 4:
Muster fixieren
Wir empfehlen das Schnittmuster an den Satinstoff zu fixieren. So verhinderst Du, dass es verrutscht und die Schnittmusterteile unpassend zugeschnitten werden. Gleichzeitig wird es dadurch einfacher, die Stoffmaserung genau zu beachten.
Wenn es dann an der Zeit ist, die Schnittmusterteile zuzuschneiden, ist Folgendes zu beachten:
Satin-Näh-Tipp Nr. 5:
Verwende eine scharfe Stoffschere
Satin ist bekanntermaßen schwierig zu schneiden. Wie bereits erwähnt, ist der Stoff sehr rutschig, was das Schneiden erschwert. Es kann aber auch sein, dass man beim Schneiden des Stoffes einen gewissen Widerstand verspürt. Deshalb ist eine scharfe Schere ein Muss.
Achte darauf, dass Du eine hochwertige Stoffschere verwendest - Du wirst nicht glauben, was das für einen Unterschied macht! Für noch mehr Komfort kannst Du auch einen (scharfen!) Rollschneider verwenden.
Satin-Näh-Tipp Nr. 6:
Vermeide Wasser, Dampf oder Marker auf Wasserbasis
Die Verwendung von Wasser neigt dazu, Flecken zu verursachen. Markiere daher den Satinstoff nicht mit etwas, das sich nur mit Wasser entfernen lässt. Wir empfehlen auch, den Stoff nicht zu dämpfen. Zum einen, um Wasserflecken zu vermeiden, zum anderen aber auch, weil sich durch die höhere Temperatur beim Dämpfen der Glanz des Stoffes verändern kann.
Markiere also am besten den Stoff mit Kreide. Zeichne immer auf der falschen Seite des Stoffes und probiere es zuerst auf einem Reststück aus.
Nur saubere, trockene und glatte Oberflächen!
Achte darauf, dass die Arbeitsfläche völlig trocken und glatt ist. Das gilt auch für die Hände und Nägel, denn Satinstoff kann sogar an Hornhaut und Nägeln hängen bleiben. Verwende auch keine Handcreme, wenn Du mit Satin zu tun hast, denn Ölflecken werden genauso stark sichtbar wie Wasserflecken.
Satin-Näh-Tipp Nr. 7:
Auflockern! (die Spannung des Fadens)
Überprüfe die Fadenspannung unbedingt an einem Probestück. Wenn der Stoff gedehnt wird oder der Faden Schlingen bildet, sollte die Fadenspannung eventuell gelockert werden.
Dieser Teil ist eine Frage des Ausprobierens - eine Standardeinstellung gibt es nicht. Wie bereits erwähnt, kann eine Satinbindung aus verschiedenen Fasern hergestellt werden. Die Einstellungen für die Fadenspannung und die Stichlänge sind ebenfalls von Stoff zu Stoff unterschiedlich.
Satin-Näh-Tipp Nr. 8:
Nähte beenden
Satin franst furchtbar aus. Achte also darauf, dass Du die Nähte immer versiegelst. Du kannst auch eine breitere Nahtzugabe verwenden, um die Nähte zu sichern.
Zum Beenden der Nähte kannst Du einen Serger- oder Overlockstich verwenden. Aber nähe auf jeden Fall ein paar Testnähte auf einem Reststück, um sicherzugehen, welche Verarbeitungstechnik für Deinen Satinstoff am besten geeignet ist. Da der Stoff so leicht ist, können dicke Nähte leicht durchscheinen. Und das wollen wir bei Deinem fertigen Stück nicht!
Satin-Näh-Tipp Nr. 9:
Verwende Qualitätseinlagen
Vor allem bei den kleineren Teilen, wie Kragen und Manschetten, empfehlen wir, eine hochwertige Einlage zu verwenden, um sie zu stabilisieren. Außerdem empfehlen wir, die Einlage aufzubügeln, bevor Du die Schnittmusterteile zuschneidest - denk dran, ohne Dampf!
Unsere leichte Einlage von Freudenberg ist perfekt dafür geeignet.
Nähen mit Satin ist knifflig, aber es lohnt sich!
Das Nähen mit Satin ist zwar schwieriger als mit den meisten anderen Stoffen, aber mit ein bisschen Übung wirst Du mit Deinen Ergebnissen genauso zufrieden sein!
Viel Spaß dabei!
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